Samstag, 19. April 2008

»Wie die CIA das UFO-Phänomen betrachtet«



1979 verfasste Victor Marchetti in der US-Zeitschrift SECOND LOOK einen Artikel mit dem Titel: »Wie die CIA das UFO-Phänomen betrachtet« (Orig.-Tit.: »How the CIA Views the UFO Phenomenon«). In diesem nun über 20 Jahren alten Artikel versucht der ehemalige Assistent des CIA-Direktors zu erörtern, wie die CIA im Falle einer tatsächlichen Existenz von UFOs reagieren würde.

Etwas zum Autor dieses Artikels, Viktor Marchetti:
Victor Marchetti verbrachte 14 Jahre bei der CIA, wo er schliessliche den Rang des Assistenten des Direktors der CIA erlangte.
Marchetti hat 1974 das Buch mit dem Titel »Das Buch über den amerikanischen Geheimdienst, das dieser unterdrücken wollte« (Orig.-Tit.: »The CIA and the Cult of Intelligence«) verfasst. Vor der Erstveröffentlichung dieses Buches ging die CIA vor Gericht und gab vor, dass dieses Buch eine Bedrohung der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten darstellen würde. Das Gericht wies die Klage ab, der Autor aber musste sein Skript der CIA aushändigen, damit diese es vorher vollständig inspizieren konnte. Sie forderte, dass 339 Textstellen aus diesem Buch gestrichen werden sollten, aber die meisten dieser Forderungen wies das Gericht ab. Zusammen mit Philip Agees »Inside the Company: CIA Diary« war dieses Buch eines der wichtigsten Arbeiten über die CIA, welche in den 70er Jahren erschienen sind. Während Agees Buch minutiöse Aufzeichnunge von Operationen eines CIA-Bediensteten in latein-amerikanischen Ländern enthielt, gaben Marchetti und Marks (ein ehemaliger Mitarbeiter des US-State Departments) in diesem Buch einen Überblick über die administrative Struktur der CIA und über die operative Vergangenheit dieser Organisation.

Wie die CIA das UFO-Phänomen betrachtet

Von Victor Marchetti SECOND LOOK, Vol. 1, No. 7, Mai 1979

Über das, was die CIA über das UFO-Phänomen weiß, ranken sich sehr viele Mythen, es existieren wenige Fakten und es sind viele Spekulationen darüber im Umlauf. Dies in Verbindung mit dem Misstrauen der Öffentlichkeit gegenüber dem Geheimdienst hat zu dem beständigen und weitverbreiteten Glauben geführt, dass die CIA die zentrale Rolle einer regierungsübergreifenden Verschwörung spiele, die sich eine Vertuschung der Wahrheit über UFOs zum Ziel gesetzt hat. Für gewöhnlich wird dann die Schlussfolgerung gezogen, dass jene Geheimhaltung vorgesehen wurde, um uns in Unwissenheit zu halten, oder damit wir zumindest gegenüber Kontakten oder Besuchen von intelligenten Wesen aus dem Weltraum eine unbestimmte oder zweiflerische Haltung einnehmen sollen. Folglich wären wir besser imstande Außerirdische zu verstehen oder mit ihnen umzugehen, wenn wir nur das wüssten, was die CIA weiß und geheim hält. Und das wäre eine gute Sache.

Aufgrund eigener persönlicher Erfahrungen weiß ich nicht, ob es UFOs gibt. Ich habe nie eines beobachtet. Noch habe ich stichhaltige, empirische oder physikalische Beweise für ihre tatsächlich Existenz gesehen. Aber ich weiß allerdings, dass die CIA und die US-Regierung sich schon mehrere Jahre lang über das UFO-Phänomen besorgt gezeigt haben, des weiteren lassen ihre zurückliegenden sowie gegenwärtigen Versuche, die Bedeutsamkeit dieses Phänomens herunterzuspielen, sowie die offensichtliche Unzulänglichkeit, ein mangelndes offizielles Interesse darin vernünftig zu erklären, alle Merkmale einer klassischen geheimdienstlichen Vertuschung aufweisen.

Meine Theorie ist, dass wir in der Tat kontaktiert - vielleicht sogar besucht - wurden von extraterrestrischen Wesen, infolgedessen die US-Regierung jedoch im geheimen Einverständnis mit anderen nationalen Mächten der Erde beschlossen hat, diese Information von der Öffentlichkeit fernzuhalten. Der Grund dieser internationalen Verschwörung ist, dass eine zweckdienliche Stabilität unter den Nationen der Erde gewahrt werden kann, und dass die Nationen wiederum ihre institutionelle Kontrolle über ihre jeweiligen Bevölkerungen weiterhin aufrechterhalten können. Es würde folglich bedeuten, falls es die Regierungen eingestehen würden, dass es Wesen - die uns mental und technologisch offensichtlich weit überlegen sind - aus dem Weltall gibt und die versuchen mit uns in Kontakt zu treten, und sobald sie einmal vom Otto-Normal-Bürger für tatsächlich existent gehalten werden, dass die Fundamente der traditionellen Machtstrukturen auf der Erde in sich zusammenbrechen würden. Politische Systeme, Rechtssysteme, Religionen, wirtschaftliche und soziale Institutionen könnten alle schnell bedeutungslos für das öffentliche Bewusstsein werden. Das national herrschende Gefüge, sogar Zivilisationen, die wir als solche kennen, könnten in eine Anarchie versinken. Solche wilden Schlussfolgerungen müssen sich nicht unbedingt bewahrheiten, aber die mögliche Richtigkeit spiegelt die Ängste der »herrschenden Klasse« der größeren Nationen wider, dessen Vorsteher (insbesondere jene aus dem Geheimdienst-Bereich) stets eine exzessive staatliche Geheimhaltung verfochten haben, da diese notwendig sei, um die »nationale Sicherheit« zu wahren. Natürlich ist der wahre Grund für solch eine Geheimhaltung, die Öffentlichkeit uninformiert, fehlinformiert und folglich gefügig zu halten.

Während meiner Dienstjahre bei der CIA waren UFOs kein Gegenstand der gewöhnlichen Diskussion. Aber man sprach nicht in einem abfälligen und spöttischen Ton über sie, insbesondere nicht die Wissenschaftler des Geheimdienstes. Stattdessen wurde das Thema in internen Konferenzen selten diskutiert. Es schien unter die Kategorie »sehr sensible Aktivitäten« zu fallen, wie beispielsweise Operationen mit Drogen und Bewusstseinskontrolle, Inlandsspionage und andere illegale Aktivitäten. Die Leute sprachen einfach nicht über das UFO-Phänomen.

Da gab es in den hohen Kreisen der CIA jedenfalls Gerüchte ... Gerüchte von unerklärlichen Sichtungen durch qualifiziertes Beobachtungspersonal, von seltsamen Signalen die von der National Security Agency (einem Programm der US-Regierung um elektronische Daten abzufangen sowie geheimdienstliche Kommunikation zu sammeln) empfangen wurden und sogar von kleinen grauen Männchen, dessen Raumschiffe abgestürzt sind, oder abgeschossen wurden, die von der FTD (Foreign Technology Division) der Air Force in der Wright-Patterson Air Force Base in Dayton, Ohio »auf Eis gelegt« wurden. Und da war der sonderbare Fall einer Dame aus Maine, die in hypnotischer Trance angeblich Kommunikation mit einem Sternenschiff hatte.

Die meisten dieser Gerüchte erachtete ich als unglaubwürdig. ... mit Ausnahme der seltsamen Signale aus dem Weltall, die von der NSA empfangen wurden. Vielleicht empfand ich das so, weil ich einmal ein NSA-Mitarbeiter war. Oder vielleicht weil ich oft mit dieser Behörde in Kontakt getreten bin, während ich bei der CIA tätig war, und das wenige, dass ich über diese Signale erfuhr, mit äußerster Sorgfalt behandelt wurde, sogar noch bei Benutzung des SIGIT-Standards.

Nehmen wir aber einmal an, dass wir Kontakt mit intelligenten Leben jenseits der Erde aufgenommen haben. Wie würde die CIA und die US-Regierung auf solch ein Phänomen reagieren?

Zuallererst wäre festzustellen, ob UFOs geheime Waffen der Sowjetunion oder einer anderen ausländischen Nation sind. Die Aufgabe zur Koordination dieses Programms würde der CIA übertragen werden, da sie die persönliche Geheimdienstorganisation des Präsidenten ist und da sie die einzige, den Abteilungen überstehende, unabhängige geheimdienstliche Komponente der Nation ist. Als solche ist sie beauftragt - neben anderen Dingen - »Dienstleistungen im öffentlichen Interesse« zu tätigen, die den »Nachrichtendienst zur Wahrung der nationalen Sicherheit« betreffen. An der Sammlung und analytischen Arbeit dieser Unternehmung aber würden die militärischen Nachrichtendienste wie die NSA ebenso andere Behörden und Abteilungen teilnehmen.

Falls festgestellt wird, dass UFOs nicht terrestrischen Ursprunges sind, und vielmehr Vehikel aus dem Weltall sind, dann wäre der nächste Schritt, die militärischen Fähigkeiten und die Absicht der Außerirdischen zu bewerten, die diese Schiffe steuern. Zu diesem Zeitpunkt wären sich die CIA und US-Regierung bewusst, dass das Phänomen von weltweiter Natur wäre und sie würden wegen der Untersuchung eine Zusammenarbeit mit anderen technisch fortgeschrittenen Nationen der Erde anstreben, wie beispielsweise mit Großbritannien, Frankreich, Deutschland und sogar mit der UDSSR. Die CIA wäre ein Agent im Auftrag der US-Regierung, ebenso verhält es sich mit dem KGB und der UDSSR, oder mit dem MI-6 und Großbritannien, und so weiter. Diese Behörden, die sich ferner auf Geheimhaltung und Betrug spezialisiert haben, sind es regelrecht gewohnt miteinander zu kooperieren, da bezüglich gewisser Sachverhalte ein gegenseitiges Interesse besteht. Die Zusammenarbeit unter den Nachrichtendiensten beschränkt sich nicht nur auf Bündnispartner. Es gab Zeiten, da fanden es die CIA und der KGB vorteilhaft zusammenzuarbeiten.

Ein Beispiel ist die Anfertigung und Publikation der Kruschtschow-Erinnerungen, jener »Memoiren« des ehemaligen sowjetischen Oberhauptes - eine Irreführung der Öffentlichkeit, die aktiv bis zum heutigen Tag fortgeführt wird. Darüber hinaus »klären sich« sowohl die CIA als auch der KGB gegenseitig »auf«, d.h. sie geben die Identität ihrer Agenten gegenseitig preis, damit die reibungslose Durchführung einer verdeckten geheimdienstlichen Aktivität erleichtert wird. Sogar das berühmte U-2 Programm wurde mit wechselseitigem Einverständnis vollzogen - bis die Sowjets Francis Gary Powers vom Himmel runterschossen. Laut dem Chef des CIA-Geheimdienstes war dies ein Beispiel einer Kollaboration zweier verfeindeter Regierungen, um Operationen vor der breiten Öffentlichkeit beider Nationen geheim zu halten. »Leider gibt es solche Situationen nicht ausreichend oft «, fügte er hinzu.

Aber bevor eine völlige Zusammenarbeit hinsichtlich des UFO-Phänomens zustande kommt, wird es eine Phase des Misstrauens und vielleicht auch des Wettstreites geben, während dieser jede Regierung darauf erpicht sein wird, mittels der Außerirdischen und ihrer überlegenen wissenschaftlichen Kenntnisse, der Gegenseite einen kleinen Schritt weiter voraus zu sein. Es würde jedoch bald für alle darin verwickelten Nationen klar werden, dass dies untragbar ist, und dass das UFO-Phänomen ein gemeinsames Problem ist. Folglich würde eine Zusammenarbeit, eine geheime Zusammenarbeit, zur Realität werden.

Wenn später nach eingehenderen Untersuchungen fest steht, dass UFOs harmlos und vielleicht sogar unbewaffnet sind, und dass es Vehikel aus dem Weltall sind, die von Außerirdischen gelenkt werden, die einfach nur die Erde und ihre eigentümlichen Bewohner observieren wollen ... die wie ganz viele galaktische Affen in ihrer natürlichen Umgebung wirken, gewissermaßen einer Jane Goodall als Studienobjekte dienend ... und deswegen für die irdische Machtstruktur keine unmittelbare feindliche Bedrohung darstellen würden, dann müsste eine andere kollektive Entscheidung getroffen werden. Sollte der Öffentlichkeit die ganze und wahre Geschichte über das Phänomen erzählt werden?

Infolge der Gründe, die vorhin aufgeführt wurden, ist es unwahrscheinlich, dass irgendeine Regierung, die vom UFO-Faktum bescheit weiß, es für notwendig oder klug erachtet, seiner Bevölkerung die Wahrheit zu sagen. Regierungen bevorzugen eine ignorante und leichtgläubige Öffentlichkeit, da eine ahnungslose Öffentlichkeit viel leichter manipulierbar ist. Es ist viel mehr einer der schwerwiegenderen Gründe, warum derart viel amtliche Desinformation und Vertuschung durch die Regierung betrieben wird.

Wenn einmal die internationale Geheimhaltung beschlossen wurde, dann würde die CIA und die US-Regierung geradewegs so handeln, wie sie es bezüglich des UFO-Phänomens bereits tat. Man würde eine renommierte Wissenschaftler-Gruppe (den Robertson-Ausschuss) herbeizitieren um zu verkünden, dass UFOs keine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen würden.

Die Tatsache, dass die Ergebnisse des Ausschusses nicht sofort veröffentlicht wurden, ist nebensächlich. Hier wäre die primäre Erwägung, den kursierenden Mutmaßungen im Militär, bei den Bürokraten und anderen untergeordneten Ebenen (einschließlich des US-Kongresses) des Regierungsapparates ein Ende zu bereiten. Die Information würde eventuell bis zu den Nachrichtenagenturen und der Öffentlichkeit durchsickern.

Weil aber das Ausmaß der Neugierde der Öffentlichkeit so stark ist, wird, nach einer Reihe von Fehlstarts, eine formale Untersuchung (das Projekt Blue Book) eingeleitet. Und wenn das öffentliche Interesse weiterhin zunehmen sollte, wird ein weiterer wissenschaftlicher Ausschuss (die Condon-Gruppe) ins Leben berufen, die uns zu versichern versucht, dass es keine solchen Dinge wie UFOs gibt. Damit hat die US-Regierung erreicht - in dieser Sache der Stellvertreter der Erde - dass alle zukünftigen offiziellen Untersuchungen zurückgewiesen werden, wobei das Problem mit dem Schleier der Geheimhaltung verhüllt wurde.

Aber trotz der Erklärungen der Regierungen, hielten die Sichtungen - die oft von Astronauten, professionellen Piloten und sogar potentiellen Präsidenten gemacht wurden - an. Erneut verlangte der öffentliche Druck nach einer aufrichtigen und nachhaltigen Aufklärung über die UFOs.

Das Erlebnis von Jimmy Carter ist (meiner Meinung nach) von allen Beweisen die hinsichtlich UFOs existieren, der einzig beeindruckenste Fall. In einer Nacht in Georgia im Jahre 1973 glaubten der Mann, der dafür bestimmt war, eines Tages der Präsident der vereinigten Staaten von Amerika zu werden, und sein Sohn Jeff ein UFO gesehen zu haben. Als Carter drei Jahre später für die Präsidentschaft kandidierte, versprach er »jedes Stück an Information dieses Landes über UFOs der Öffentlichkeit verfügbar zu machen«. Er hielt nie sein Versprechen. Noch hat er ein weiteres mal öffentlich über dieses Thema gesprochen. Stattdessen hat sein Stab im Weißen Haus alle Nachfragen bezüglich dieser Sache abgewiegelt und sowohl sein Direktor der NASA, Robert Frosch, als auch sein Verteidigungsminister Harold Brown haben dem UFO-Phänomen die kalte Schulter gezeigt, weil es nichts weiter sei, als etwas, das nur in der Imagination der Öffentlichkeit existieren würde.

Diese Aufeinanderfolge der Ereignisse kann sich nur als eine von drei Möglichkeiten erweisen. Was Jimmy Carter 1973 sah war:
a) eine Spiegelung eines physikalischen Geschehnisses, welches ihm hinterher erklärt wurde:
b) eine Erprobung einer geheimen Waffe, von der er nun weis, diese aber aus Gründen der »nationalen Sicherheit« immer noch ein Geheimnis bleiben muss, oder
c) ein UFO.

Wenn das, was Carter gesehen hat in die Kategorie »a« fällt, dann gibt es keinen Grund, warum er es nicht öffentlich so sagen sollte. Für einen Präsidenten war er relativ unbekümmert und aufrichtig gegenüber seinen anderen delikaten privaten Angelegenheiten. Wenn es in die Kategorie »b« fällt, dann gibt es keinen Grund, warum er den Fakt nicht zugeben sollte. Es ist einfach unmöglich, dass solch eine Waffe möglicherweise immer noch vor den Sowjets geheim gehalten wurde. Wenn aber das, was er gesehen hat, ein UFO war - und es gibt eine internationale Übereinkunft zwischen den großen Mächten diese Informationen vor den Bevölkerungen zurückzuhalten - dann würde Herr Carter genau so handeln, wie er gehandelt hat. Er ist weder smart noch Manns genug, sich dem Druck der Organisationen zu wiedersetzten.

Folglich wird die CIA wieder einmal herbeiberufen. Dieses mal um der Öffentlichkeit alle Informationen bezüglich des UFO-Phänomens preiszugeben... natürlich nach der üblichen nervenaufreibenden Prozedur des Rechtstreites, die auf dem Recht der Informationsfreiheit fusst. Wir können jedenfalls mit Sicherheit annehmen, dass die CIA weder das, was sie weiß, noch jene Daten veröffentlichen würde, von denen sie glaubt, dass diese sich nicht günstig auf die UFO-Geheimhaltung auswirken würden. Die CIA bringt, wie alle anderen Geheimdienste, dem Recht der Öffentlichkeit in Kenntnis gesetzt zu werden, wenig Respekt entgegen. Es ist eine Einstellung, die durchweg alle aufweisen.

Aber in Anbetracht der gewaltigen Fülle von ausführlichen Beweisen, die auf die Existenz von UFOs oder auf einen Kontakt im Weltall schließen lassen, haben die vor kurzem durch die CIA veröffentlichte FOIA-Dokumente ironischerweise mehr dazu beigetragen, die Öffentlichkeit misstrauischer werden zu lassen, zu vermuten, dass es da eine offizielle Verschwörung gäbe, als die neuerlichen Sichtungen, Berichte und Begegnungen. Viel mehr hat das ganze FOIA-Manöver den gleichen Nachgeschmack wie die vormaligen schmutzigen Bestrebungen des Geheimdienstes, seine Verwicklung in Drogen- und Bewusstseinskontrolle-Operationen zu verdecken, die beide Parade-Beispiele einer erfolgreichen geheimdienstlichen Vertuschung sind.

Während einer Untersuchung des Kongresses gab die CIA zu, nur ein paar Experimente und wenige operative Verfehlungen begangen zu haben, die sich zumeist in den 1950er und 60er Jahren ereignet haben. Es gab kaum eine bis keine Enthüllung des vollständigen operativen Gebrauchs von Drogen- und Bewusstseinskontrolle-Techniken. Die Kriegslist, die durch den Geheimdienst hier angewendet wurde, war, wie es ebenfalls in der Wirtschaft bekannt ist, einen »eingeschränkten Fehltritt« einzugestehen, d.h. das Zugeständnis von wenigen vergangenen Fehlern und daraufhin das Programm für beendet zu erklären und daher gab es darüber nichts mehr zu sagen. Damit wurden alle Untersuchungen beendet.

Das FOIA/UFO-Manöver weist das selbe verräterische Muster auf. Darüber hinaus ähneln die Durchführung und die Schlussfolgerungen des Robertson-Ausschusses (1953) und der Colorado-Gruppe (1969) auffällig denen eines anderen großen Mysteriums - der Ermordung John F. Kennedys. Die Ergebnisse der Warren-Kommission aus dem Jahre 1964 und aus praktischen Gründen jene des parlamentarischen Untersuchungsausschusses (House Select Committee on Assassinations) aus dem Jahre 1978/79 unterschieden sich von den UFO-Studien nur in der Hinsicht, dass das ehemalige Anliegen war, eine Version eines »einsamen verrücken Mörders« in die Welt zu setzten, die später jedoch durch eine Version von »mehreren verrückten Beteiligten« ersetzt wurde.

Ohne zunächst näher auf deren Unzulänglichkeiten einzugehen, erzählen uns die vor kurzem veröffentlichten CIA-Informationen jedoch etwas ... vielleicht mehr als die Regierung denkt. Von Anfang an im Jahre 1947 hat die CIA UFO-Reporte auf weltweiter Basis sorgsam mitverfolgt. Obwohl die meisten FOIA-Dokumente darauf hinweisen, dass es sich dabei nur um ein routinemäßiges Interesse für das Problem gehandelt haben soll, an die die ausländischen Rundfunk- und Informationsanstalten größtenteils unbefangen herangegangen sind. Die ausländischen Abteilungen, die das dokumentierten und die heimischen Stellen, mit denen man in Kontakt treten konnte - alles harmlose und nicht-geheime Einrichtungen zum Sammeln dieser Informationen - sie alle führten zum Erfordernis eines ständigen Direktoriums für Wissenschaft und Technologie, das Daten von UFO sammeln sollte. Dies verweist wiederum auf andere Sammeleinrichtungen hin; namentlich wurden die Geheimdienste und das Hauptdirektorat der CIA beauftragt Informationen von der ganzen Welt über das UFO-Phänomen zu beschaffen. Aber nur wenige von diesen Reporten wurden veröffentlicht, und das lässt darauf schließen, dass es eine Vertuschung gibt!

1953 hat die US-Regierung, indem sie durch die CIA gehandelt hat und indem sie den Robertson-Ausschuss als Mittel benutzt hat, klar entschieden, den öffentlichen Gerüchten über UFO-Sichtungen und extraterrestrische Kontakten einen Todesstoss zu verpassen. Der Ausschuss kam zum Schluss, dass UFOs keine unmittelbare feindliche Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen würden, dass aber durch eine fortgesetzte Hervorhebung des Phänomens die Kommunikationskanäle von Institutionen verstopft werden können oder eine krankhafte nationale Psychologie kultiviert werden würde, welche die feindliche Propaganda ausnützen könnte. Obendrein hat der Ausschuss vorgeschlagen, dass die Öffentlichkeit dazu »erzogen« werden sollte, die echten feindlichen Aktionen gegen die Nation zu erkennen, und die UFOs sollten ihrer »mystischen Aura« beraubt werden. Sehr raffiniert.

Der Tonfall und das Timing des Robertson-Ausschusses waren fast perfekt. In den frühen 1953ern waren die Nationen insbesondere vom koreanischen Krieg und grundsätzlich vom kalten Krieg ergriffen. Stalin war immer noch nicht tot. Irgendwo auf der Welt gab es fast täglich Konfrontationen mit den Kommunisten. Vor kurzem wurde mitten im Rüstungswettlauf eine neue Terror-Waffe eingeführt - die Wasserstoffbombe. Curtis LeMay, General des strategischen Luftkommandos, warnte vor der »Unausgewogenheit der strategischen Bomber«. Und Senator Joe McCarthy erschreckte jeden in Washington damit zu Tode, einschließlich die CIA. Darüber hinaus gab es keinen überzeugten und anerkannten Wissenschaftler mit Selbstachtung, der gewillt war seinen Ruf zu riskieren, indem er die Position der Regierung bezüglich der UFOs anzuzweifeln wagte. Folglich hat der Robertson-Ausschuss einen exzellenten Vorwand geliefert, das Phänomen unter den Schleier der offiziellen Geheimhaltung von der Bildfläche verschwinden zu lassen.

Es gibt noch eine weitere Sache des Robertson-Ausschusses, die mich immer verwirrt. In keiner Stelle im Report leugnet der Ausschuss die Existenz von UFOs. Der Ausschuss setzte sich nur mit der Frage auseinander, ob UFOs eine »mögliche Gefahr für die nationale Sicherheit darstellen würden« und er kommt zum Ergebnis, dass es keinen direkten Hinweis gibt, der auf diese Bedrohung hindeuten würde. Kann es sein, dass die Beweislage offen legt, dass UFOs doch existieren, dass die Daten aber enthüllen, dass die extraterrestrischen Kontakte von einer gutartigen Natur sind. d.h. es gab keine »fremdartigen Vorrichtungen, die für feindliche Handlungen geeignet waren« und deshalb keine »direkte physische Bedrohung für die nationale Sicherheit bestand?«

Nach dem Robertson-Ausschuss fand eine sonderbare Entwicklung statt. Gemäß FOIA-Dokumenten zog die CIA sich anscheinend in den Hintergrund zurück. Die Air Force fühlte sich nun verantwortlich für das UFO-Problem und sie startete eine Serie von wissenschaftlichen Abhandlungen, die dann im Projekt Blue Book und die Condon's Colorado-Studie gipfelten. Aber die CIA setzte »unoffiziell« die Verfolgung der Entwicklungen, die dieses Phänomen betrafen, fort ... und sie wies eine unbehagliche, überaus vorsichtige, ja sogar eine abwehrende Haltung gegenüber der Neugier der Öffentlichkeit über ihre UFO-Aktivitäten auf. Tatsächlich aber reagierte, während der Vorbereitungen zum Report des Condor-Ausschusses, die CIA derart gereizt, während sie dem Ausschuss Hilfe zur Verfügung stellen sollte, dass es einem praktisch fragen lies, ob der Geheimdienst versuche, etwas vor der Air Force geheim zu halten ... dies ist keine ungewöhnliche Erscheinung in den internen Beziehungen der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste. Diese Darbietung bringt jene Erinnerung ins Bewusstsein zurück, als die CIA bei den ersten öffentlichen Enthüllungen verlautbaren lies, dass sie tief in illegale Drogengeschäfte und innerstaatliche Bespitzelungsaktivitäten verwickelt gewesen war.

Im Dezember 1969 wurden die Ergebnisse des Condon-Ausschusses durch das Verteidigungsministerium veröffentlicht. Erneut war das Fazit, dass UFOs keine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellen würden, und uns wurde nachdrücklich versichert, dass diese Sichtungen (die grob geschätzt einen halben Prozent ausmachten), die als »unidentifiziert« eingestuft wurden, sich nicht als technische Fähigkeiten erwiesen, die jenseits unserer wissenschaftlicher Kenntnisse lagen. Ein ziemlich merkwürdiges Kommentar.

Zusätzlich lies der Ausschuss verlautbaren, dass es keine Hinweise gäbe (keine Kontakte oder Signale), die auf extraterrestrische Besuche schließen lassen. Ein flaches Statement, dass von keinem empirischen Beweis gestützt wird... es ist nur die Meinung des Ausschusses. Sehen die Mitarbeiter eine erst zu beweisenden Voraussetzung schon als erwiesen an?

Mit der Herausgabe des Condon-Reportes wurde das Projekt Blue Book auf Eis gelegt, und die Air Force sowie die CIA schienen sich vom UFO-Geschäft verabschiedet zu haben. Das Timing des Condon-Reportes sowie des Robertson-Ausschusses war, gelinde gesagt, interessant. Wir führten - und verloren - einen Krieg in Vietnam. In der Heimat entbrannten Massenproteste, die durch Menschenrechtsgruppen und Friedensbewegungen losgetreten wurden. Ein weiteres mal zeigte sich die Nation, zu dieser Zeit, kaum besorgt über das UFO-Phänomen. Vielleicht hat die Regierung deshalb schlicht die Option einer Leugnung gewählt. Es war eine weitere hervorragende Gelegenheit, all die Spekulationen über das UFO-Phänomen endlich zu beenden und dieses Phänomen noch weiter unter den Deckmantel der Verschwiegenheit zu verstecken.

Aber 10 Jahre sind nun verstrichen, seit dem die Air Force angeblich ihren »UFO-Laden« geschlossen hat, und mehr als 15 Jahre sind nun vergangen, seitdem die CIA gemäß ihren eigenen Angaben das Interesse bezüglich der Thematik verloren hätte. Die Sichtungen und Kontakte aber scheinen unbeirrt weiter zu gehen - und sie stammen nicht aus fragwürdigen Quellen. Sogar der Präsident der Vereinigten Staaten denkt ein UFO gesehen zu haben. Folglich bleiben uns fünf mögliche Schlussfolgerungen:

ERSTENS: Die US-Regierung versucht bestimmte Super-Waffen vor den Sowjets geheim zu halten. Wenn ein Test eines neuen Systems von einer Nation durchgeführt wird, erfahren die anderen Teilnehmer des geopolitischen Spieles in diesem Zeitalter, in dem es fortgeschrittene elektronische, photographische und andere Spionage-Sensoren gibt, schnell davon.

ZWEITENS: Die US-Regierung spielt in Zusammenarbeit mit seinen Verbündeten ein Spiel mit solchen Rivalen wie der UDSSR, indem sie versucht sie mit falschen Berichterstattungen zu verwirren. Der Stand der Nachrichtensammlung und -auswertung sowie der Stand der Wissenschaft lassen die Möglichkeit solch einer List nicht zu.

DRITTENS: Die USA und ihre Bündnispartner versuchen UFOs vor der UDSSR geheim zu halten. Die Sowjets hingegen sind in der Weltraumforschung ebenso fortgeschritten wie wir. Wenn wir über UFOs wissen, so wissen sie ebenso darüber ... sowie alle anderen technisch fortgeschrittenen Nationen.

VIERTENS: Es gibt weder UFOs, noch gab es irgendwelche Kontakte im Weltraum. Die Menge an detaillierten Beweisen (die die Konsequenz beinhalten, dass unser Planet möglicherweise in der weit zurückliegenden Vergangenheit von Extraterrestrischen besucht wurde) sprechen allerdings gegen diese Schlussfolgerung - oder zumindest eingehendere Untersuchungen des UFO-Phänomens.

FÜNFTENS: Es gibt UFOs oder es gab Kontakte - wenn auch nur Signale - aus dem Weltall, aber die Beweislast legt offen, dass die Außerirdischen daran interessiert sind, uns zu observieren. Sie hegen keine feindliche Intensionen und sie stellen keine direkte Bedrohung für irgendeine Nation dar. Aber die Kenntnis der Öffentlichkeit über diese Fakten könnte eine Gefahr in sich bergen. Wenn die Existenz von UFOs offiziell bestätigt werden würde, würde eine Kettenreaktion losgestoßen werden, was in den Kollaps der gegenwärtigen Machtstrukturen der Erde gipfeln würde. Folglich besteht eine geheime internationale Verständigung - eine Verschwörung - die von den Weltmächten vereinbart wurde, um die Öffentlichkeit in Unwissenheit und Verwirrtheit über Kontakte und Besuche jenseits der Erde zu halten.

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